Spanien, das Land der Sonne, des Meeres und… des fantastischen Essens! Wer schon einmal in einer spanischen Strandbar sass, ein Glas Sangría in der Hand, und sich eine dampfende Pfanne Paella servieren liess, weiss: Die spanische Küche ist pure Lebensfreude. Heute nehmen wir euch mit auf eine kulinarische Reise zu drei Klassikern, die man einfach probieren muss: Paella, Tortilla und Kroketten.
Paella – mehr als nur Reis
Die berühmteste Reispfanne der Welt stammt aus Valencia. Ursprünglich war die Paella ein einfaches Bauernessen, zubereitet aus dem, was Hof und Feld hergaben: Kaninchen, Huhn, grüne Bohnen, manchmal sogar Schnecken. Safran, das „rote Gold“, gibt ihr die unverwechselbare Farbe und ein Aroma, das Erinnerungen an Urlaub und Meer weckt.
Was viele nicht wissen: Die Paella wird traditionell mittags gegessen. Nie abends! In Valencia ist es Brauch, dass sich die Familie sonntags um die grosse Pfanne versammelt. Männer übernehmen oft stolz das Kochen, während Kinder neugierig um das Feuer schleichen. Die berühmte Meeresfrüchte-Version entstand übrigens erst später, als die Küstenregionen ihre eigenen Variationen entwickelten.
Tortilla – Spaniens Antwort auf den Kartoffelkuchen
Die Tortilla Española, ein dicker Kartoffel-Omelettkuchen, ist das Herzstück jeder spanischen Tapas-Bar. Sie entstand wohl im 19. Jahrhundert, als man nach einem nahrhaften Gericht suchte, das günstig und sättigend war. Eier, Kartoffeln, Zwiebeln, Salz und Olivenöl. Mehr braucht es nicht. Doch darüber, ob die „Tortilla con cebolla“ (mit Zwiebeln) oder „sin cebolla“ (ohne) die einzig wahre Variante ist, streitet sich das Land bis heute leidenschaftlich.
Serviert wird Tortilla zu jeder Tageszeit: morgens als Frühstück, mittags als Snack, abends als Tapa. Und wer es typisch spanisch mag, bestellt sich ein Stück Tortilla zwischen zwei Brothälften als „bocadillo de tortilla“ welcher ein beliebter Snack für unterwegs ist.
Kroketten – kleine Knusperträume
Croquetas sind die heimlichen Stars auf jeder Tapas-Karte. Ursprünglich aus Frankreich importiert, haben sie in Spanien ihren ganz eigenen Charakter entwickelt. Die Basis ist eine cremige Béchamel-Masse, die mit Zutaten wie Schinken, Kabeljau, Hühnchen oder sogar Pilzen verfeinert wird. Aussen sorgt eine knusprige Panade für den perfekten Biss.
Besonders charmant: In vielen spanischen Haushalten gelten Croquetas als „Resteverwertung deluxe“. Omas Geheimrezept aus übrig gebliebenem Sonntagsbraten hat in Spanien Kultstatus. Serviert werden sie vor allem abends zu einem Glas Wein oder Bier. Ein perfektes Gericht für gesellige Runden mit Freunden.
Essen als Lebensgefühl
Spanisches Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern ein Ausdruck von Kultur, Gemeinschaft und Lebensfreude. Ob bei der langen Mittagspause mit Familie, dem Tapas-Abend mit Freunden oder dem Plausch mit Nachbarn an der Bar. Essen bringt die Menschen hier zusammen.
Wer Spanien wirklich verstehen will, muss seine Küche erleben. Paella, Tortilla und Kroketten sind mehr als nur Gerichte, sie sind kulinarische Botschafter eines entspannten Lebensstils. Also nichts wie los: Entdeckt die Aromen Spaniens, kocht zu Hause nach oder gönnt euch beim nächsten Restaurantbesuch eine Portion mediterraner Lebensfreude!
Fun Facts zum Schluss
- Die grösste Paella der Welt wurde 2001 mit über 100.000 Portionenin Valencia gekoch !
- Die perfekte Tortilla soll aussen fest und innen noch leicht cremig sein.
- Spanische Familien messen oft ihre Kochkünste an der Qualität ihrer Croquetas. Da gibt’s jede Menge Herzblut (und Diskussionen).